„Keiner wie er“ ist der zweite
Roman einer wohl dreiteiligen Reihe von Kera Jung, welche mit „Keine
wie sie“ ihren Anfang nahm. „Keine wie sie“ habe ich euch just
erst ganz begeistert hier im Blog vorgestellt, doch der zweite
Streich folgt sogleich.
Am Liebsten würde ich euch auch gleich
den dritten Teil „Keine wie wir“ vorstellen; geht aber nicht, da
der zu meinem Leidwesen wohl erst Anfang August erscheinen wird.
Aber ich nutze die Gelegenheit und
erzähle euch nun gleich einmal zumindest noch von Teil Zwei.
Achtung: bitte lest erst meinen Beitrag zu „Keiner wie sie“ - sollte der euch neugierig auf die Serie
machen, lest an dieser Stelle bitte erst weiter, wenn ihr den ersten
Teil tatsächlich gelesen habt. Ich habe mich zwar bemüht, nichts zu
verraten, was nicht bereits aus der Leseprobe, die am Ende von
„Keiner wie sie“ enthalten ist, oder aus dem „Blick ins Buch“
bei Amazon, der den Anfang von „Keiner wie er“ verrät, zu
entnehmen ist. Aber ich kann nicht garantieren, dass ab dem
„Weiterlesen“-link nicht doch ein gewisser Spoiler-Alarm
herrscht.
„Keiner wie er“: Das Drama geht weiter
Zehn Jahre sind seit ihrer letzten
Begegnung vergangen, als sich Daniel und Tina zufällig
wiederbegegnen.
Seit seinem Assistenzjahr, welches er
in Afrika verbrachte, hat sich Daniel komplett verändert: Inzwischen
geht er in seiner Arbeit auf und hat zwischenzeitlich sogar eine
Privatklinik übernommen, nachdem er sich dort zuvor schon nach nur
kurzer Zeit zum Chefchirurgen hochgearbeitet hatte.
Nebenher engagiert er sich für die WHO
und verbringt seinen Jahresurlaub regelmässig in Afrika, wo er
weiterhin für die „Ärzte ohne Grenzen“ tätig ist.
Auch privat hat er zur Ruhe gefunden:
vom Frauen-Aufreisser ist längst nichts mehr übrig, doch zu einer
intensiven Bindung ist er dennoch unfähig, denkt er doch immer noch
sehnsüchtig an Tina.
Doch während Daniel weicher und
sesshaft geworden ist, hat sich Tina zu einer knallharten
Geschäftsfrau entwickelt: sie ist längst eine angesehene
Marketing-Fachfrau und jettet nur von Auftrag zu Auftrag. Da ihr
eigenes Ein-Frau-Unternehmen völlig ausgelastet ist, besitzt sie
längst keinen festen Wohnsitz mehr und auch feste Beziehungen sind
ihr fremd. Nun ist sie die Person mit den vielen schnellen,
unverbindlichen Nummern, wobei sie streng darauf achtet, sich nie auf
Männer einzulassen, die sie irgendwie an Daniel erinnern könnten –
denn für sie ist er immer noch der Eine. Der eine, der ihr Herz
gebrochen hat.
Bei ihrem zufälligen Wiedersehen fällt
es Daniel wie Schuppen von den Augen: Er will diese Frau, und zwar
nur diese. Die Tina, die er kaum wiedererkennt, in die er aber immer
noch verliebt ist.
Doch Tina hat gar kein Interesse daran,
auch nur ihre Freundschaft wieder aufleben zu lassen: zu wenig glaubt
sie daran, dass sich Daniel tatsächlich verändert hat; zu sehr ist
sie davon überzeugt, dass er sie doch nur wieder verlassen wird...
„Keiner wie er“ - Latti hat`s gelesen
Hach nee, was war das wieder schön...
Okay, zehn Jahre sind ein sehr langer
Zeitraum und es hat sich mir auch nicht erschlossen, weshalb nun
soviele Jahre bis zum erneuten Treffen der Beiden vergehen mussten –
vermutlich, um zu verdeutlichen, dass die Beiden echt derart vernarrt
ineinander sind, dass diese Liebe auch nach zehn Jahren ohne jedweden
Kontakt zueinander kein bisschen nachgelassen hat... Aber: Ein
bisschen übertrieben ists ja schon.
Und oh, wo mir im ersten Teil noch
Daniel unsympathisch war, ist nun Tina die totale Zicke geworden,
völlig distanziert, emotionslos und irgendwie verstockt.
Dafür ist nun sie Diejenige, die vor
Daniel und jeglichem aufwallenden Gefühl flieht, und Daniel
derjenige, der ihr entschlossen hinterherjagt.
Doch; immerhin gibt es auch noch einen
dritten Teil; natürlich beginnt (wieder mal) ein furchtbares Hin und
Her und als Leserin erlebte ich mal wieder den ein oder anderen
Moment, an dem ich eingreifen wollte. Kann man die Beiden nicht
einfach mal zusammen solange einsperren, bis sie entweder zur
Einsicht gekommen sind, dass sie sich wirklich lieben, oder sich
gegenseitig zerfleischt haben?
Das dachte sich wohl auch Kera Jung:
blöderweise denkt Tina in einer solchen Situation weniger daran,
sich mit Daniel auszutauschen, als vielmehr nur an Flucht und daran,
sich in kühler Borniertheit zu üben. Argh!
Auch im zweiten Teil sind Daniel und
Tina immer noch meine Lieblings-Liebesdeppen, aber meine Güte: Wie
kann man sich nur so dämlich anstellen?
Ich habe „Keiner wie er“ nun zwar
ohnehin nur einen Tag nach „Keine wie sie“ gelesen, habe aber
keine Zweifel, dass ich auch nach einer längeren „Pause“ sofort
wieder mitten in der Geschichte gewesen wäre. Auch hier gilt:
mittendrin statt nur dabei. Ich wurde förmlich in die Erzählung
gesogen, konnte Gin und Pfefferminzbonbons riechen, die Winterkälte
spüren, das Knarren der Veranda hören... und natürlich drohe ich,
ob des fiesen Cliffhangers am Schluss, völlig durchzudrehen. Ich
will den dritten Teil, und zwar jetzt, sofort! (Gemeinerweise gibt es
auch hier zum Abschluss noch einen Auszug aus dem nächsten Teil zu
lesen, was das Verlangen nach Teil 3, „Keine wie wir“, nur noch
mehr anstachelt: so fies!)
„Keine wie sie“ gefiel mir
allerdings doch ein bisschen besser, da mir das Hin und Her in
„Keiner wie er“ irgendwann doch ein wenig zuviel wurde und ich
konnte es auch nicht so ganz fassen, wie sich Tina, die in Teil 1
doch quasi erst erwachsen geworden war, plötzlich derart kindisch
verhalten konnte, was auch in krassem Gegensatz zu ihrer sonstigen
geschäftsmässigen, ehrgeizigen und seriösen Erscheinung stand. Da
schien mir doch ein klitzekleines bisschen zuviel verletztes Gefühl
vorhanden.
Aber ach, ich mag sie trotzdem noch –
und hoffe, dass im dritten Teil auch sie mal endgültig zur Vernunft
kommt.
Irgendwann werden nämlich auch mir
meine allerliebsten Liebes-Deppen zu anstrengend.
Aber, wie gesagt: auch „Keiner wie
er“ vermochte mich absolut in seinen Bann zu ziehen und ich habe
auch diesen Roman gleich direkt am Stück gelesen.
Von daher bleibe ich bei meiner
Gesamtbewertung wie auch schon bei „Keine wie sie“ sehr weit
vorne in meinem persönlichen Sternebereich und vergebe in diesem
Fall
8,3 von 10 Rauschmitteln.
[aktuell
exklusiv via Amazon] "Keiner wie er", Kera Jung / 3,99€ (ebook); (Taschenbuch folgt gemäss Facebook-Aussage der Autorin in
den nächsten Tagen)
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