Filmhandlung
William
„Whip“ Whitaker (Denzel Washington)
hat ein starkes Alkoholproblem und ist auch anderen Drogen,
vornehmlich Kokain, nicht gerade abgeneigt. Eigentlich schon schlimm
genug, aber Whitaker ist Linienpilot und fliegt als Kapitän für
SouthJet. So kommt es, das „Whip“ die Nacht vor einem Flug von
Orlando nach Atlanta mit der Stewardess Katerina Marquez (Nadine
Velazquez) in einem Hotelzimmer. Beide dröhnen sich die ganze Nacht
über zu mit Alkohol. Um wieder klar im Kopf zu werden konsumiert
Whitaker etwas Kokain und begibt sich dann zum Flughafen, wo er sein
Flugzeug mit 102 Menschen an Bord übernimmt.
Trotz seines Zustandes
schafft er es, das Flugzeug nach dem Start in heftigen Turbulenzen
recht schnell in ruhige Luftschichten zu gelangen. Da es aber noch
immer sehr unruhig ist, untersagt er den Bord-Service, was er den
Passagieren auch persönlich mitteilt. Doch während er die Durchsage
von der vorderen Bordküche aus macht, mischt er heimlich mit einer
Hand in eine Flasche Orangensaft kleine Fläschchen Vodka. Diese
kleinen Flaschen entsorgt er in der Bordküche bevor er zurück ins
Cockpit geht. Nach kurzer Zeit gerät das Flugzeug in einen Sturzflug
und lässt sich praktisch nicht mehr steuern. Nachdem es Whitaker
einmal gelungen ist, die Maschine kurz abzufangen, diese jedoch kurz
darauf erneut in den Sturzflug übergeht und beide Piloten keine
Kontrolle über das Höhenruder mehr haben, wagt Whitaker ein
riskantes Manöver: er fliegt das Flugzeug auf den Kopf um so den
Sturzflug auszugleichen. Doch bei dieser Übung gehen beide zwei
Triebwerke in Flammen auf und es gibt keine Chance, einen Flughafen
zu erreichen. Einzig auf einer Wiese könnte Whitaker eine Notlandung
probieren.
Deutscher Trailer zu "Flight" - Quelle: youtube.com
Die Landung war sehr hart,
doch trotz allem haben 96 Menschen diese Bruchlandung überlebt!
Whitaker wird zunächst als Held gefeiert, zumal man diverse Piloten
in den Simulator gesteckt hat und jeder von ihnen baute einen
Totalverlust, bei dem alle Passagiere umgekommen wären. Doch das
NTSB will einen Schuldigen und nachdem im Blut von Whitaker, welcher
mit einigen Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert wurde,
Spuren von Alkohol und weiteren Drogen gefunden wurden, hört die
Verehrung durch die Behörden schnell auf.
Für Whitaker beginnt nun
eine Zeit, in der er seinem Umfeld, vor allem aber sich selber,
beweisen will das er kein Problem mit Alkohol und Drogen hat. So
kehrt er nach seinem Aufenthalt im Krankenhaus auf die alte Farm
seines Vaters und entsorgt als erstes den ganzen Alkohol. Doch nur um
kurze Zeit später einen neuen, umfangreicheren Vorrat anzulegen!
Mit Hilfe eines gerissenen
Anwalts schafft es Whitaker sogar, den Bluttest aus dem Krankenhaus
für ungültig erklären zu lassen. Es steht nur noch eine Aussage
vor einem NTSB Gremium an, für welche Whitaker von allen Leuten aus
seinem Umfeld fit gemacht wird. Doch in der Nacht vor seiner Aussage
lässt sich Whitaker wieder total voll laufen. Nur durch Kokain wird
er wieder soweit fit, um seine Aussage machen zu können! Bei dieser
Anhörung erfährt er auch das Katerina Marquez, die verstorbene
Stewardess und heimliche Gespielin Whitakers, ebenfalls Alkohol im
Blut hatte. Und das im Flugzeug-Wrack zwei kleine Flaschen Vodka
gefunden wurden, obwohl es auf dem Flug keinen Service gab!
Bei der Anhörung wurde
aber auch klar das Whitaker die Passagiere gerettet hat. Durch ein
abgenutztes Gewinde im Höhenleitwerk wurde dieses unbrauchbar;
etliche Piloten, welche den Flug im Simulator nachgeflogen haben,
konnten die Maschine nicht retten! Doch schon gleich danach gehen die
Ermittler dazu über, Whitaker über seinen Alkoholkonsum zu
befragen. Es ging soweit das man die Flaschen auf das Konto von
Marquez verbuchen wollte. Doch da gesteht Whitaker alles! Es ist der
erste Moment wo er wirklich zugeben kann, ein riesiges Alkoholproblem
zu haben!
Der Film endet dann 13
Monate später: Whitaker sitzt im Knast und trotz allem kann er
sagen, er sei das erste mal in seinem Leben wirklich frei...
Parallelen zu Alaska Airlines Flug 261
In „Flight“ führte
ein defektes Gewinde dazu das dass Höhenruder in einer Position
blockierte, welche das Flugzeug in einen steilen Sturzflug leitete.
Genau das war der Grund für den Crash von Alaska Airlines Flug 261.
Wie im Film konnten die Alaska Piloten das Flugzeug einmalig aus
diesen freien Fall abfangen, stürzten dann aber doch ins Meer.
Anders als bei „Flight“ überlebten bei Alaska Airlines Flug 261
keine Menschen an Bord der MD-83.
Unsere Meinung zu „Flight“
Man hat einen Film
geschaffen, der 138 Minuten an sich fesseln kann! Denzel Washington
glänzt in seiner Rolle als alkoholkranker Pilot, John Goodman gibt
einen überzeugenden Drogen-Dealer. Die Handlung ist voller Action
und kann doch an einigen Stellen sehr berühren. Die erste Meinung,
es handle sich bei „Flight“ wieder um einen Film, bei dem man
aberwitzige Gründe finden will, wieso ein Flugzeug vom Himmel fällt
mussten wir schnell 'ad acta' legen!
Die Story ist sauber
ausgearbeitet und konnte im Film sehr gut umgesetzt werden. Die
Darsteller liefern überzeugende Arbeit ab und der Film wirkt an
keiner Stelle und zu keiner Zeit zu langatmig. Auch wenn „Flight“
unter der Sparte Drama läuft, bekommt er durch das einarbeiten
einiger dokumentarischer Elemente eine ganz eigene Dynamik und kann
somit ein breites Publikum ansprechen. Ich bewerte „Flight“ daher
sehr gerne mit verdienten
9 von 10 Rauschmitteln.
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